Fernbus Freiburg - Friedrichshafen - München

Seit dem 27. April 2012 gibt es ein neues Angebot für Reisende in Süddeutschland: Mehrmals täglich verkehrt ein Fernbus von Freiburg über Friedrichshafen nach München. Das Start-up-Unternehmen meinfernbus.de kooperiert dabei mit namhaften Bus-Unternehmen (u.a. Avanti-Reisen, Freiburg und Auto Hummel, Kirchzarten) und bietet für seine Kunden auch eine Fahrradmitnahme (für max. 5 Räder pro Bus) an.

Die Linie Freiburg - Friedrichshafen - München ist noch nach dem alten Personenbeförderungsgesetz konzessioniert, das bestehende Bahnverbindungen vor zuviel Konkurrenz auf der Straße schützen soll. Bekanntlich hat die Bundesregierung beschlossen, zukünftig mehr Busverkehr auch parallel zu Bahnstrecken zuzulassen.

Zur Vorführfahrt war der PRO BAHN-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann angereist, der von Joachim Barth als Vertreter des PRO BAHN-Regionalverbands begleitet wurde.

Fazit von PRO BAHN: Die meinfernbus.de-Busse machen einen soliden Eindruck. Das Konzept des jungen Unternehmens setzt auf hohe Qualität und hat die Bedürfnisse der Fahrgäste im Blick. Bequeme Busse mit genügend Beinfreiheit, Fahrradmitnahme, Ticket-Verkauf sowohl im Internet als auch über personenbediente Verkaufsstellen (u.a. Reisebüro GLEISNOST und das SBG-Zentrum am ZOB Freiburg) setzen Maßstäbe auch im Blick auf eine zukünftige Ausweitung von Fernbusverkehren innerhalb Deutschlands. Die Ausstattung mit WLAN bei gleichzeitigem Verzicht auf eine „Zwangsberieselung“ der Fahrgäste mit Videos scheinen eine angenehme Fahrt für unterschiedliche Fahrgastgruppen zu gewährleisten. Aufgrund der leider sehr langen Fahrzeiten auf der Schiene vom Breisgau an den Bodensee ist der Bus auf dieser Strecke besonders für bisher mit dem Auto reisende Personen eine gute Alternative. Sollte der vom Unternehmen geplante Halt in Titisee genehmigt werden, könnten auch Schwarzwaldurlauber aus der bayrischen Hauptstadt von der Direktverbindung profitieren. Auf der Strecke Freiburg - München werden dagegen die Fernverbindungen der Deutschen Bahn trotz des Umstiegs in Karlsruhe sowohl zeitlich, als auch vom Komfort her weiterhin eine gute Wahl sein.

In der anstehenden Liberalisierung des Fernbusverkehrs sieht Naumann prinzipiell keine Gefährdung des Angebots auf der Schiene, sofern im Fernbusverkehr die gleichen Standards bezüglich Barrierefreiheit und Fahrgastrechten gelten, die in den letzten Jahren im Schienenverkehr erreicht werden konnten.